-Liedtexte -

Das mit der Liebe

ich sag's grad raus und ehrlich und bin dabei ganz frei
mein Fachgebiet umschließt nicht die Turteltäubelei
ich hab keine Ahnung von all diesem Kram
und fang damit am besten auch gar nicht erst an

ja doch diese Frau ich sag es dir
lässt mich in die Höhe spring, es zieht mich hin zu ihr

es war ein Montagmorgen und der strotze nur allein
von dichten Nebelschwaden aber kaum von Sonnenschein
ich saß in meinem Kaffeefenster und machte mir 'nen Spaß
und schaute den Leuten beim Alltagsstressen nach
wie in manchen Romanen passiert es dann und wann
das man jemand begegnet, den man gleich gut leiden kann
da kommt also 'ne Frau mit schulterlangem Haar
und setzt sich an den Nebentisch, der noch, als einziger, frei war

ja doch..

wie ich bereits erwähnte fehlt es mir im Allgemein
an guten Anmachsprüchen auch mein Mut ist viel zu klein
was sagt man dann also, wenn man's nicht sagen kann
und zu allem Unheil, schickt sie sich zu gehen an
na reiß dich mal am Riemen und wag den ersten Schritt
in meinem Kopf herrscht Chaos von Ordnung hier kein Stück
mit Ächtzen und Biegen drück ich ein "Hallo" raus
die Frau aus dem Roman schaut lächelnd zu mir hinauf

ja doch..


wie hab ich das geschafft? Ich weiß es selber nicht
die Frau geht mit mir essen, Blumen sprießen innerlich
und kleine Schmetterlinge steigen aus ihnen empor
los geht's in ein paar Stunden, ich bereit mich besser vor.
was ist das für ein Anlass und was zieht man eigentlich an
und was wird wohl erwartet, also von mir als Gattung Mann
abrupt aus den Gedanken zieht der Wecker mich zurück
oh verdammt, ich muss los, na was solls, wünscht mir Glück

ja doch...

Vom Wachsen

seh dich heranwachsen vor meinem innern Augen schon
bald wirst du groß sein und erkennst die Situation
die Situation der Welt des Lebens auf dem Planet
entscheide du mit wofür du lebst und mit wem du gehst

doch wissen tut hier keiner ganz genau
was zu tun und was zu lassen werde schlau
werde schlau aus deinen Plänen zieh sie durch und halt dich dran
frieden im Herzen trägt wer lieben kann

bald nach der Jugend beginnt die Plakerei
die Zeit des Rumtollns und der Sandform ist vorbei
du wählst den Weg der deine Lebensart bestimmt
setzt so viel daran dass sich dein traum erfüllt

doch wissen..

und ganz allmählich wird dir dein Dasein bewusst
du merkst das mehr gehn muss als Arbeit und Frust
auf der Suche nach dem Sinn des Seins
studierst du Bücher nach dem Sinn für deins

ich hab die Welt durch meine Augen gesehn
bin nicht viel rumgekomm' muss ich wohl gestehn
doch mit dem Weg auf dem ich hinter mir blick
lass dir raten Kind, lass die Liebe niemals zurück

doch wissen...



Leeres Blatt

ein leeres Blatt von Anfang an
zwei Linien die sich bilden werden größer und dann
kommen neue neue Linien einher
malen Bilder aus Licht von Sonne Wind und mehr


kleine Bäche mit Farbe gefüllt
fließen über das Blatt und im Nebel umhüllt
ist was kommt und was muss und was darf und was rein
was der Bach umspült wird nie mehr farblos sein


und manch eine Linie malt ein Monster ins Bild
ein Tropfen schwarze Farbe fällt aufs Blatt und vergilbt
doch was Bunt ist fließt hin und über und weg
so vermengt sich Gutes und Leid
und Geschehenes gerät in Vergessenheit

kleine Bäche...


So halt ich das Bild das mein Leben beschreibt
schau aufs Gemalte und mit Mühe vertreib
ich die dunklen Flecken die bunt übermalt
dass das Bild in Helligkeit erstrahlt

jedes Ereignis lässt ein Tropfen zurück
jeder Mensch eine Farbe und mit etwas Glück
drängt der Nebel sich zur Seit und hinter der Wand
eine Sonne über Gras ein Mut schöpfendes Lan

kleine Bäche...

Mein Fahrrad

es klingelt morgen um halb sieben neben meinem Bett
der Wecker dieser blöde ach du Schreck ich muss weg
hastig steig ich in die Stiefel nimm das Butterbrot zu Hand
mit dem Fahrrad schnell zur Arbeit ob ich das wohl noch schaff
ich stolper aus der Tür und stelle keuchend fest
mein Ventil hat sich verabschiedet und gibt mir jetzt den Rest
ich hetzte schnell zum Schuppen hol die Pumpe eile dann
den Reifen Atem einhauchen zum Fahrradunterstand

Ich liebe ja das Rad fahr'n über Stein Stock und Weg
doch irgendwie ich weiß ja nicht hab ich da ein Problem
egal zu welcher Jahreszeit ob Regen oder Schnee
mein Fahrrad will nicht so wie ich und sagt mir ich soll gehn
ja klar zu Fuß gehn ist ja auch nicht immer ganz so falsch
aber Fahrradfahrn viel schöner und viel schneller jedenfalls

mein Reifen hält den Atem an das Ventil hält dicht
oh man jetzt aber schnell ich komm zu spät zur Schicht
beim Aufsteigen bemerk ich schon das nächste Problem
das Licht streikt schon wieder ich kann so überhaupt nichts sehn
Jetzt bloß kein Ordnungshüter auf dem Weg
Vom Regen in die Traufe wie man so zu sagen pflegt
Nur noch einmal um die Ecke wie das an den Nerven zerrt
und natürlich steht da ein Beamter von mir völlig empört
ach sie wissen doch wie das morgens manchmal ist
es ist mir ganz gleich wo kein Licht ist ist kein Licht

mit dem Knöllchen in der Tasche setz ich mich auf meinen Stuhl
wie ich solche Tage hasse nur Stress keine Ruh
abends tret ich aus der Tür und stelle wieder fest
das Licht geht zwar doch die Luft ist weg
heute morgen in dem Stress blieb die Pumpe daheim
was ich heute nicht im Kopf hab ich wohl in den Bein
auf dem Weg nach Hause dreckts Pedal die Hose ein
jetzt ist alles voll Matsch man wie kann das sein
Zuhause angekommen werf ich's Fahrrad ins Eck
reparieren kann ich's morgen jetzt gehts erstmal ins Bett

Ich liebe...

De Käpt'n mit de Piep

der Auftrag kein besondrer wie an jedem andren Tag
beladen mit Menschen und Autos auf der Fahrt
trägt er die Fracht über Eisschollen schwer
auf seinem Kellerdampfer über das kalte Meer

von der Brise zum Winde und dann ist der Sturm da
die Pfeife im Munde der Kurs ist ihm klar
solang er sie trägt fasst die Mannschaft Mut
ist alles gut

auf dem Weg durch das Eis kracht und ächtzt das Schiff
die Crew sie ist sorglos denn der Käptn hats im Griff
trägt er doch die Pfeife weiter im Mund
den Blick grad hinaus in den tödlichen Schlund

das Eis schiebt sich seitwärts ein Bullauge bricht
die Crew sie wird unruhig Angst in ihrem Blick
Der Käpt'n er legt die Pfeife zur Seit
das Ruder zerstört für Hilfe wird's nun Zeit

von der Brise...

das Eis es ist grausam versperrt dem Schiff den Weg
der Ruf nach Rettung erreicht die Wacht am Steg
ein Schiff kommt in Eile bald ist die Wacht vor Ort
doch die Freude sie versiegt das Meer reißt ihr Ruder fort

der Wind er weht kalt da draußen auf der See
die Schiffen im Griff lässt das Eis sie nicht mehr gehn
treiben dort die Menschen seit Stunden auf dem Meer
mit Angst in den Gliedern das Schicksal wiegt so schwer

von der Brise

die See zeigt sich gnädig hat erbarmen und schickt seicht
eine Welle der Rettung die Schiffe auf den Deich
unverletzt die Menschen nach der wundersamen Flut
der Käptn steckt die Pfeife zurück in seinen Mund

von der Brise


Die Zeit

wir stolpern ins Leben und stürzen dann los
sind bald schon auf der Suche nach Asche und Moos
wolln auf alle Hochzeiten dort tanzen zugleich
und wers nicht schafft verfällt in Bitterkeit
wir rennen und schaffen und sie läuft uns dann fort
verkehren und lassen fall'n manches Wort
morgen wachst du auf und bist vom Alter krank
ein Leben lang Arbeit nichts andres gekannt

und es packt hier jeden und alles verzehrt
Tier und Blume nichts bleibt unversehrt
Tier und Wälder Ast und Laub
aus großen Felsen malt es Staub
freut sich am Vergehen und frisst sich daran satt
macht grades krumm wälzt Berge platt
schenkt Falten der Jugens Gebrechen und Leid
so dreht sich das Leben doch nur um die Zeit
die Zeit hier auf Erden die wir hier verweil'n
mit Angst vor dem Jenseits und dem morgigen Sein

es schimmelt das Brot im Kühlschrank dahin
was andres gegessen und vergessen das Ding
man sitzt allein beim Zahnarzt die Wangen tun einem Weg
und dann und wann erscheint sie uns zu lang
und sie rinnt uns aus den Händen auf Teufel kommt raus
auf Erden ist gewiss nur dein Abschiedsschmaus
es tickt der Countdown die Zeit läuft plötzlich schnell
und mit dem letzten Sandkorn bricht das Glasgestell

und es packt..
am Ende bleibt nur noch der alten weisen Rat
das Leben hier auf Erden ist nur was du draus machts
nur was du draus machst


Tomte

es berichtet ein Mann vergreist zerzaust
von einem Ort im Norden in dem unheimliches haust
so beginnt er die Geschichte und erzählt von daheim
gelehnt in einem Sessel und erhellt von Kerzenschein

er erzählt von einem Hof von dem er selber enstammt
von langen Wintern im Schwedenland
neben Menschen und Tieren gibt es manches Geschöpf
das dort lebt in Wald und Gehöft

denn auf diesem Hof lebt ein alter Wicht
ob du schläfst oder wachst du erkennst ihn nicht
er zieht durch die Ställe und dieses Haus
seit Jahr und Tag Nacht ein und aus

Wenn die Jahresuhr dreht und das Licht erlischt
und die Kälte im Wind Mark und Bein zerbricht
wenn die Menschen sich scheuen vor die Türe zu gehn
wird jeder Spalt nach Draußen mit Wolle versehn

wenn der Wind dann kalt um die Dächer weht
und jedes Kind in seinem Bettchen schläft
erwacht tief im Heu oben auf dem Stall
ein kleines Geschöpf gedrungen und drall

denn auf diesem...

ein weißer Bart ziert die kleine Gestalt
und eine Mütze rot schützt wenn's ihm kalt
und so macht er sich auf in der Winternacht
als letztes Licht das den Hof bewacht

er zieht durch die Ställe schaut nach jedem Tier
schaut nach jedem Wesen sei es Maus noch Stier
und ist er sich sicher das auf dem Hof nichts fehlt
schleicht er zu den Menschen die dort schlafen beseelt

denn auf diesem...

tritt heran an die Betten schaut nach jedem Kind
und flüstert die Worte vom Frühling geschwind
achtet darauf das man ihn nicht ertappt
und nur Tiere und Wicht wissen von dieser Nacht

wann er erschien ist dem Mann nicht bekannt
war er vor ihm da in jenem Land
nur dann wenn der Winter jenes Land zäumt
verraten Spuren im Schnee den kleinen Freund

denn auf diesem...

Der Kreislauf

Es schließen sich die Kreise die Welt dreht ihren Lauf
das Helle löscht das Dunkel und das Dunkel folgt darauf
was du heut erlebt hast erlebten andre schon
ertrugen mit dem Leben so manche Last und Hohn

doch Schatten weicht dem Lichte
ein ewiger Kreislauf
nach dunklen kalten Tagen
geht die Sonne wieder auf


wohin mit uns auf Erden worum die Welt sich dreht
kann keiner dir erklären der sich auf ihr bewegt
versteinert dir die Brust das Herz und teilst du schweren Mut
trotz warmer Sonnentage ist längst nicht alles gut

doch Schatten...

war es vielleicht mal leichter kein Stein der dich erdrückt
mit Tagen voller Hoffnung wie sehnst du sie zurück
aufstehn ist eine Möglichkeit ja Liegenbleiben auch
du führst das Steuer allein den Kahn auf dem du durchs Leben rauschst

doch Schatten...



Bahnhofsimpression

die Zweige schwingen zur Brise ganz leicht
ein kühler und sanfter Hauch streift Bitterkeit
der Blick auf das kahle blattlose Geäst
ein Singen zur Stille da oben ein Nest
zwei Amseln auf der Suche nach neuem Gewürm
und im hölzernen Korpus schrein die Kinder von Fern

und ich sitz an der Bushaltestelle gelehnt
in meinem daunernen Mantel und mir entgeht
die eiskalte Luft die von Norden her weit
und die Kälte die nun vom Boden aufsteigt

die Hände in den Taschen doch die Finger sind kalt
pfeifentabbak glimmt in der Pfeife die alt
und mir aus der Hand braun die Finger wärmt
es ist viertel vor drei und der Abend noch fern

gedanken umkreisen und ziehen dann fort
von den Vögeln aus dem Nest wird flügge und dort
wo das Küken der Amsel zu fliegen beginnt
stürzen sich die Gedanken zum Sturzflug dahin

und ich sitz...

und sie fliegen zu Orten an denen ich stand
wo ich mich blamierte und widerlich fand
umkreisen den Zeitpunkt größtmöglicher Angst
und hin zu dem Ort an dem ich zu dir fand

auf der Leiste der Zeiten zu dir zurück
betrachte was war was vergessen ein Glück
das Vergangene bleibt wo es ist und so weit
das der Stein auf dem Herzen zerbrochen bleibt

und das zwitschern der Vögel bringt mich wieder dahin
wo ich saß an der Stelle den Gedanken nachsinn
umgeben von Blumen die Wiese erfüllt
bis der morgige Schnee wieder alles einhüllt





Der schwarze Hund

Du kommst von der Schule heim es war ein langer Tag
doch zu ende sollte der nicht sein was noch geschehen mag
dunkle Wetterwolken ziehen hinter dir her
und folgen dir ins Zimmer färben jede Freude schwer
den Rucksack in die Ecke nun endlich fällt die Last
des Tages und die Maske die du aufgetragen hast
du setzt dich auf das Fensterbrett du schleichst so durch das Haus
und schwarze Schatten folgen dir und treiben dich hinaus
unter diesem Kirschbaum findest du zur Ruh
ein kleiner Ort der Schattenfrei und der liebevoll dazu
hier entstehen Skizzen neue Zeichnung jeder Art
Bilder die dich fesseln hast du dir beigebracht
doch heute sitzt dort ein schwarzer Hund verdeckt den Sonnenschein
er reißt dir deine Zeichnung fort und lässt dich dann allein
und die Wolken ziehen dichter bedrängen dein eignes Licht
umhüllen dich mit Schwere bis der Stab über dir zerbricht
und der Wunsch nach Freiheit wird so groß und der Druck in dir so stark
auf dem Wegesrand liegt die Scherbe dort und du nimmst sie in die Hand
und du hörst nicht wie Vater brüllt wie Mutter schluchzt und weint
dieses Mal war der Schnitt zu tief und beendet so dein Sein

Von Daheim

Durch das Gras mit der Hand
schau auf Schafe und das Land
grüne Wiesen klar geteilt
gewährt dem Aug ein Blick so weit

manche Menschen nenn uns stur
klar ein Fischkopp von Natur
doch die Arme stehn dir weit
hast das Herz erstmal erreicht

en en en und twee und dree
trink mit mir und schau hinaus
bestell ein Bier und gib ein aus


hier sagt man Moin zu jeder Stund
für was andres gibts kein Grund
nur ein Fremder sagt hier mehr
nur ein Wort das ist nicht schwer

und pleddert Regen op di rop
natt warst her vun eern na n Kopp
unser Regen wie du merkst
durchtränkt noch jeden Friesennerz

en en ...

auf dem Deich stehn wir zu zwei
hier sieht man übers Wasser weit
dieser Haufen Schutt und Sand
schützt uns vor der Flut an Land

hier zu wohnen ist ein Glück
ziehts dich stehts nach Haus zurück
eine Brise stets im Sinn
hat hier Mann und Frau und Kind

en en..


Mein Zuhaus

ein ofenwarmer Raum in helles Licht getaucht
kommodig und schön und mir so sehr vertraut
ein ewiglanger Tisch mit Speisen gedeckt
da sind Spätzle und Tüften und alles was so gut schmeckt

tischdeckchen für jeden und das alte Geschirr
von Urgroßmutter mit Blumen verziert
zwei Stühle wurden sorgsam aus dem Keller gebracht
so viele sinds geworden es ist viertel vor acht

und ich freu mich an den Stimmen den Gewusel dem Lärm
an dem Lachen und Schweigen und sich Zuhörn
das Zentrum des Hauses den bildet der Tisch
an dem wir als Familie manchmal abendlich
an Tagen des Festes und der Heiterkeit
zusammen genießen die Gemeinsamkeit


mutter die sich vor allen andern bemüht
das alle sich wohlfühln und keinem was fehlt
ein Spaß von Vater über den Tisch erklingt
ein Humor der nur aus Vätern entspringt.

meine Brüder so verschieden und doch so gleich
beide hoch gewachsen sie überragen mich weit
und wenn wir da so sitzen ja dann stimmen wir ein
in den Humor meines Vater den Unsinn der muss sein

und ich freu...


der Hund liegt vor dem Ofen und mal unter dem Tisch
mal liebt sie es warm und dann wieder frisch
ein freundliches Gemüt mit spielen im Sinn
eine Mischung aus Bär und Berner sennen

an diesen Tisch kommen viele und ein jeder findet Platz
ob Familie ob Freunde wird kein Unterschied gemacht

und ich freu...